Eine Reise durch Zeit und Seele

Die Magie der Dunklen Nächte und Rauhnächte

 

 

Die Dunklen Nächte, die auch als Sperrnächte oder Loslassnächte bekannt sind, fallen in die besinnliche Adventszeit. Diese magische Zeitspanne erlaubt es uns, innezuhalten, dankbar auf das vergangene Jahr zurückzublicken und Altes loszulassen.

Die Bedeutung der Dunklen Nächte

Überliefert ist, dass in dieser Zeit, da die Feldarbeit ruhte, sämtliche Werkzeuge gereinigt, repariert und sicher verwahrt wurden. Die Menschen selbst gaben sich der Ruhe und den langen Nächten hin. Sie legten sich früh schlafen, um sich zu erholen und den sich zu Ende gehenden Jahreszyklus abzuschließen.

Heute dürfen wir diese Dunklen Nächte nutzen, um Rückschau zu halten. Denn in dieser Zeit läuft das Lebensrad langsam rückwärts, was uns die Möglichkeit gibt, innezuhalten und mit dem vergangenen Jahr abzuschließen.

Der Beginn der Dunklen Nächte

Die Dunklen Nächte beginnen am 8. Dezember und enden am 20. Dezember. Somit haben wir 12 Nächte, für jeden vergangenen Monat eine Nacht. Die erste Nacht beginnt um 12:00 Uhr mittags und endet am 9. Dezember um 11:59 Uhr. Die erste Nacht steht für den Monat Januar, die zweite Nacht für den Februar und so weiter.

Am 8. Dezember feiert die katholische Kirche Mariä Empfängnis, an dem die Heilige Anna ihre Tochter Maria empfangen hat.

In unserer Familie stellen wir zu dieser Zeit den Weihnachtsbaum auf und schmücken ihn gemeinsam, begleitet von fröhlicher Weihnachtsmusik. So beginnt für uns die Adventszeit in einer festlichen Atmosphäre, und für mich ist es der Einstieg in die Dunklen Nächte.

Rituale in den Dunklen Nächten

In jeder Nacht haben wir die Möglichkeit, mit verschiedenen Ritualen eine Verbindung zu den Monaten des vergangenen Jahres herzustellen.

Ich tue dies, indem ich Fotos betrachte, in meinem Tagebuch lese oder in meinem Terminkalender nachsehe, was in jedem einzelnen Monat geschah.

Auch im Rauhnachtbuch des vorangegangenen Jahres kann ich nachlesen, welche Gedanken und Gefühle mich in jener Nacht begleiteten. So kann ich tief in jeden Monat eintauchen und bekomme einen Überblick vom jeweiligen Monat. Vielleicht möchte ich ein paar Gedanken zu dieser Nacht aufschreiben.

Diesen Zettel darf ich in voller Dankbarkeit dem Feuer übergeben und liebevoll loslassen. Dieses Ritual kann ich in jeder Nacht wiederholen und so Nacht für Nacht das Alte Jahr zurücklassen.

Da die Realität oft nicht so verläuft, wie geplant, ermöglichen uns die Dunklen Nächte zurückzublicken, uns selbst zu vergeben und uns so anzunehmen, wie wir sind. In den Rauhnächten füllen wir dann das Lebensrad neu auf und erschaffen einen neuen Lebenszyklus.

Die Heiligen Rauhnächte

Die Rauhnächte sind ein besonderer Zeitraum, zwischen dem Alten und dem Neuen Jahr. Das Mondjahr hat 354 Tage, da ein Mondzyklus nur 29 1/2 Tage dauert. Die fehlenden 11 Tage bis zum Ende vom Sonnenjahr oder Kalenderjahr sind die 12 Nächte der Rauhnächte.

Dies ermöglicht uns eine Zeit der Stille und spirituellen Einkehr. In diesen Nächten lassen sich die Schleier vor unseren Augen leichter lüften. So erhalten wir die Möglichkeit, klarer in die Zukunft zu blicken und den Zugang zu unserer spirituellen Wahrnehmung zu vertiefen.

Beginn der Rauhnächte und die Wintersonnenwende

Die heiligen Rituale beginnen drei Tage vor den eigentlichen Rauhnächten mit der Wintersonnenwende. Die Wintersonnenwende, die oft als Yule (bedeutet: Rad) bezeichnet wird, ist die längste Nacht des Jahres und findet in der Regel am 21. Dezember statt.

Sie wird als das Fest des Lichts und der Wiedergeburt der Sonne gefeiert. An diesem Tag steht das Rad still und schließt den Jahreszyklus ab.

Über die Rauhnächte wird das Rad neu aufgefüllt und beginnt wieder vorwärts zu drehen. Diese Nacht dient dazu, das Alte Jahr abzuschließen, offene Rechnungen zu begleichen und

Beziehungen zu heilen.

Die Wintersonnenwende ist der Neubeginn und bereitet den Weg in die Rauhnächte vor.

Rituale zur Wintersonnenwende

Es gibt zahlreiche Rituale zur Wintersonnenwende. Ich mache beispielsweise einen Spaziergang im Wald bei Einbruch der Dunkelheit, um die Stille und Dunkelheit bewusst ohne Ablenkung zu erleben.

Anschließend entzünde ich ein Lagerfeuer, um das Licht und die Wärme in der Dunkelheit zu genießen. Ein Räucherwerk aus Sonnenpflanzen begleitet mich während dieser Zeremonie.

Am 22. Dezember, in der zweiten Vorbereitungsnacht, blicke ich zurück und verfasse einen Dankesbrief an mich selbst, für alles, was im vergangenen Jahr geschehen ist. Die letzte Vorbereitungsnacht, am

  1. Dezember, ist den intensiven Träumen gewidmet, die in dieser Nacht besonders lebhaft sind. Alles, an das ich mich erinnern kann, schreibe ich auf.

Das Wunschritual

Am Tag nach der letzten Vorbereitungsnacht ist es Zeit für das eigentliche Wunschritual der Rauhnächte. Dazu schreibe ich 13 Wünsche für das kommende Jahr auf je ein Stück Papier. Das wird gefaltet und in einen schönen Behälter gelegt. In jeder Rauhnacht ziehe ich einen Wunschzettel, ohne ihn zu lesen, lege ihn an mein Herz und verbinde mich mit dem Wunsch. Anschließend wird der Wunschzettel verbrannt und der Wunsch dem Universum übergeben.

Nur der 13. Wunsch wird erst nach der letzten Rauhnacht geöffnet und gelesen. Dieser Wunsch wird die Aufgabe sein, die mich das ganze Jahr über begleitet, und für die ich die Verantwortung übernehme. Die anderen 12 Wünsche überlässt man dem Universum

Die Rauhnächte

Die Rauhnächte beginnen am 24. Dezember um 12:00 Uhr mittags und enden am 5. Januar um 11:59 Uhr. Die erste Rauhnacht steht für den Januar im neuen Jahr, die zweite für den Februar und so weiter.

Jede Nacht hat ein spezifisches Thema sowie dazugehörige Fragen, die dazu anregen, in sich selbst einzutauchen und Gefühle und Gedanken zu erforschen. Fragen wie: Wie stehe ich zu diesem Thema? Was berührt mich? Was empfinde ich in dieser Nacht? Wovon träume ich? Was fühle ich?

Durch den Beginn jeder Rauhnacht am Mittag kann ich mich über den Tag hinweg mit dem jeweiligen Thema verbinden, die Nacht erleben und anschließend am Morgen meine Träume festhalten.

Die Themen der Rauhnächte

  • 12. Heiligabend. Die erste Nacht führt uns zurück zu unseren Wurzeln und verbindet uns mit der Mutter Erde.
  • 12. Weihnachten. In der zweiten Rauhnacht dürfen wir unserer inneren Führung und unserer inneren Stimme vertrauen, um in ein bewusstes Sein zu gelangen.
  • 12. Die dritte Rauhnacht steht für Selbstliebe und bedingungslose Liebe. Hierzu darf ich mein Herz öffnen und mir selbst voll vertrauen.
  • 12. In der vierten Rauhnacht dreht sich alles um die Freundschaft zu dir selbst und zu deinen Mitmenschen. Mit offenem Herzen dir und anderen begegnen.
  • 12. Die fünfte Rauhnacht steht für die Auflösung von Glaubenssätzen, Transformation und Selbstverantwortung.
  • 12. In der sechsten Rauhnacht befreien wir uns vom Ballast, um alles zu bereinigen und loszulassen. „Ich bin klar und ehrlich zu mir.“
  • 12. Die siebte Rauhnacht dient der Vorbereitung auf das neue Jahr, der Hingabe an uns selbst und dem Vertrauen in die eigene Intuition.
  • 12. Silvester. Mit der achten Rauhnacht feiern wir die Geburt und den Neubeginn.
  • 1. Neujahr. Die neunte Rauhnacht bringt Gold, Silber, Segen und Wachstum. „Ich schöpfe aus der ganzen Fülle.“
  • 1. In der zehnten Rauhnacht verbinden wir uns mit unseren Visionen und dem Göttlichen.
  • 1. Die elfte Rauhnacht steht für das Loslassen, den Wandel und den Abschied vom Alten, während wir uns der Illusion des Todes bewusst werden.
  • 1. In der zwölften und letzten Rauhnacht öffnen wir uns für die Wunder und die Freiheit in uns.
  • 1. In dieser Nacht dürfen wir abschließen und die Notizen der Rauhnächte nochmals reflektieren. Das ist auch der Moment, den 13. Wunsch zu öffnen und zu lesen.

Durchführung der Rauhnachtsrituale

Die Art und Weise, wie die Rituale der Rauhnächte durchgeführt werden, ist äußerst individuell. Ich zum Beispiel entzünde als Erstes eine Kerze und platziere sie auf meinem Schreibtisch, um die Verbindung zum jeweiligen Rauhnachtsthema herzustellen.

Anschließend wähle ich intuitiv getrocknete Kräuter aus, räuchere sie und stelle den Behälter mit den Wunschzetteln auf den Tisch, zusammen mit meinem speziell für die Nächte gestalteten Rauhnachtbuch.

Nach einer meditativen Einleitung schreibe ich meine Gedanken und Gefühle in das Buch. Manchmal ziehe ich auch eine Orakelkarte.

Ich finde es wichtig, sich selbst für die Zeit und Stille in dieser Rauhnacht zu bedanken.

Die Rauhnächte im Alltag

Die Rauhnächte lassen sich wunderbar in den hektischen Alltag integrieren. Sie bieten die Möglichkeit, Ruhe und Stille in der turbulenten Weihnachtszeit zu finden. Dank der Rauhnachtrituale bin ich gut geerdet und ganz bei mir. So kann ich diese mir wichtige Familienzeit und die Stille der Rauhnächte gleichermassen geniessen. Es erstaunt mich jedes Jahr, wie die Rauhnächte in mir und durch mich wirken.

Im kommenden Jahr kann ich die Notizen aus dem Rauhnachtbuch immer wieder hervorholen, um die Gedanken und Gefühle aus den jeweiligen Nächten, zum dazugehörigen Monat, erneut zu erleben.

Es ist beeindruckend zu sehen, wie diese Erinnerungen über das Jahr hinweg nachwirken.

Mein Fazit

Die Dunklen Nächte und die Rauhnächte sind für mich von tiefer Bedeutung und bieten inspirierende Rituale. Während der Rituale fühle ich mich jeweils wunderbar mit mir selbst verbunden, als ob ich mit jedem Atemzug Dankbarkeit einatme. Sie schaffen eine wunderbare Verbindung zu mir selbst und begleiten mich das ganze Jahr über. Ich finde, dass jeder Mensch seine eigene Art und Weise finden sollte, die dunklen Nächte und die Rauhnächte zu erleben, und dabei Freude, Leichtigkeit und Liebe zu empfinden.

Denn in diesen besonderen Nächten können wir innehalten, loslassen und uns auf die Reise in ein neues Jahr und zu uns selbst begeben, bereichert durch die Weisheit der Dunklen Nächten und die Magie der Rauhnächte.

In Dankbarkeit

Silvia Jenni

 

Die Autorin

Silvia Jenni

Flügelschlag-Partnerin, erfahrene Naturcoiffeuse und Expertin für die magischen 12 Nächte zum Jahreswechsel.

«Energetische Haarbehandlungen sind für mich Initiationsrituale, die Veränderungen in meinem Leben symbolisieren, ähnlich wie die Dunklen Nächte und Rauhnächte. Sie bringen Wandlungen und Transformation und dokumentieren sie durch einen neuen äußeren Look.» www.dermann.org

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