Was der Tod uns lehren kann

Wenn wir über Körper, Geist und Seele sprechen, müssen wir auch über den Teil sprechen, der übrig bleibt, wenn wir sterben und in die jenseitige Welt übergehen. Es gibt verschiedene Ansichten und Philosophien zu diesem Thema. Viele gehen davon aus, dass nach unserem Tod nichts mehr von uns übrigbleibt. Einige glauben, dass unsere Seele den Körper verlässt und nach Hause zurückkehrt, während andere glauben, dass wir in einen Bewusstseinszustand übergehen, in dem wir Individuum und Ganzheit zugleich sind.

In diesem Text möchte ich meine Erkenntnisse zum Thema Tod mit dir teilen, die ich aus der Erfahrung gewonnen habe, dass ich in diesem Leben bereits einmal gestorben bin.

Mein persönliches Nahtoderlebnis im Jahr 2019 hat mein Leben verändert. Nicht nur aufgrund der körperlichen, emotionalen und spirituellen Herausforderungen, die damit verbunden waren, sondern auch, weil die 45 Minuten Herzstillstand mir neue Perspektiven eröffnet haben. Doch das, was wir aus dem Tod lernen können, geht über die Vergänglichkeit des Lebens hinaus.

Der Tod erinnert uns daran, dass das Leben hier nur eine kurze Erfahrung ist und dass wir uns vollständig im Hier und Jetzt befinden sollten. Der Tod erinnert uns auch daran, dass wir unser eigenes Potenzial entfalten sollten, denn dafür sind wir hier. Jeder von uns ist einzigartig, ein ungeschliffener Diamant, der durch die Erfahrungen des Lebens geformt wird.

Das Leben besteht aus Erfahrungen, und auch wenn es Zeiten geben mag, die herausfordernd und anstrengend sind, so gehen sie vorbei. Morgen ist bereits ein neuer Tag, und wir können die Zeit nicht zurückdrehen oder nachholen.

Die Zeit ist kostbar, weil sie unaufhaltsam voranschreitet. Daher lohnt es sich zu fragen, was uns genau einzigartig macht, was uns zu Unikaten macht und warum wir hier sind.

Wir alle sind strahlende Lichter, die einander mit unserer Einzigartigkeit inspirieren und wie ein Meer von Lichtern leuchten, indem wir unsere Ideen für eine bessere, liebevollere und zugänglichere Welt teilen. Eine Welt, die von Menschlichkeit und Mitgefühl erfüllt ist.
Der Tod erinnert uns daran, dass wir uns fragen sollten, was wir im Leben wirklich wollen, welche Erfahrungen wir machen möchten und welchen Eindruck wir hinterlassen möchten. Der Tod erinnert uns also daran, unser inneres Potenzial zu erforschen. Als Kinder träumen wir noch groß und haben Visionen von unserem Beitrag zur Veränderung der Welt, bevor die Welt uns verändert. Wofür brennst du wirklich? Wie Augustinus sagte: „Nur wer selbst brennt, kann das Feuer in anderen entfachen.“

Wenn wir unseren Körper hinter uns lassen, lassen wir alles zurück. Wir sind hier nur Nutznießer dieser materiellen und vielfältigen Welt. Kein Geld, kein Auto, kein Besitz – nichts außer unseren Erfahrungen und Erinnerungen nehmen wir mit. Daher sollten wir uns fragen, was wir wirklich der Welt hinterlassen möchten. Welche Erfahrungen möchten wir mitnehmen? Was lohnt es sich zu riskieren, um es zumindest versucht zu haben? Was wollen wir wirklich im Leben erreichen? Womit sollen sich andere freuen und woran sollen sie sich erinnern, wenn sie deinen Namen hören? Es lohnt sich mutig zu sein und einen Unterschied zu machen, mutig für das einzustehen, wofür du brennst. Es lohnt sich, etwas zu riskieren.

Obwohl es im Leben keine Gewissheiten gibt, ist der Tod unsere sichere Reise am Ende dieser Erfahrung. Oft hört man von der Angst vor dem Tod. Nun, ich habe ihn erlebt und kann dir sagen, es war eine wunderschöne Erfahrung. Doch auch sie ist nur eine von vielen vergänglichen Erfahrungen, nur eine Haltestelle auf einer weiteren Reise. Denn letztendlich glaube ich nicht, dass wir Angst vor dem Tod haben müssen, sondern dass wir Angst haben, wirklich und wahrhaftig zu leben.

Anstatt uns am Ende unserer Reise ans Leben zu klammern, sollten wir die Chance ergreifen und mutig sein. Wir sollten frei leben, ohne Kompromisse, unserem Herzen folgen und uns von einschränkenden Strukturen, Zwängen und Überzeugungen befreien, die uns weder dienen noch fördern. Denn letztendlich werden wir nicht bereuen, was wir versucht haben, sondern was wir NICHT versucht haben.

Ich möchte dich daran erinnern, das zu tun, was du bisher immer vor dich hingeschoben hast, weil dir der Mut fehlte. Es ist an der Zeit, wirklich wir selbst zu sein und aus vollem Herzen zu leben. Sei mutig und lass dein Herz für dich sprechen, denn dein Herz ist dein Kompass und schlägt für dieses Leben

Autor

Natascha Amrein

Dipl. Coach und Supervisorin | Autorin | Energiearbeit | Speakerin

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