Meine Seele und ich

Wir alle sind Seelen – wunderbare, feinstoffliche Wesen, die in menschlichen Körpern inkarniert sind, um uns selbst und unsere menschliche Existenz zu erfahren. Aber warum haben wir uns dafür entschieden? Was möchte unsere Seele von uns? Und welche Aufgaben erwarten uns auf diesem Weg?

Es fordert uns heraus, die Sprache der Seele wahrzunehmen und in Worte zu fassen – wie eine komplett neue Sprache, die wir lernen dürfen.

Dennoch haben wir alle einen Zugang zu dieser Art der Kommunikation. Lass mich dir einen kleinen Einblick in meine Sichtweise auf diese unbeschreibliche Reise von Seele, Bewusstsein und Körper geben.
Es wird gesagt, dass die unglaubliche Reise unserer Seele einst mit einer einzigen, umfassenden Frage begann: ‚Wer bin ich?‘

Als die Seele diese große Frage in das unendliche Universum schickte, spürte sie den brennenden Wunsch, das Mysterium zu erkunden. Es ist eine gewaltige Frage, die sie dazu trieb, unzählige Inkarnationen zu durchleben, um der Antwort näher zu kommen. Eine Frage von immenser Bedeutung.

Doch die Seele zögerte nicht und begann ihre lange Reise. Irgendwann kam sie auch auf die Erde. Vielleicht würde sie hier in der Materie erkennen, wer sie wirklich ist? So inkarnierte die Seele in einen Körper, und diese große Frage begleitete fortan unser Menschsein auf der Erde. Sie verlangte nach Antworten und trieb uns Menschen meist unbewusst dazu, danach zu suchen. Wir fühlten uns getrieben, ohne wirklich zu verstehen, warum. Aber in uns war immer dieses Verlangen, endlich zu begreifen und anzukommen. Wir wollten wissen, wer wir sind und warum wir hier auf der Erde sind.

Ja, diese Frage trieb uns an und führte uns gleichzeitig in ein Feld unendlicher Erfahrungen, die uns der komplexen und dennoch simplen Antwort ein Stückchen näherbrachten. Wir experimentierten mit Materie und durchlebten Gefühle wie Schmerz, Leid und Liebe. Wir erforschten sowohl das Gegenüber als auch uns selbst, denn oft konnten wir uns besser erkennen, wenn wir uns im Spiegel eines anderen Menschen betrachteten. Und wenn es zu schmerzhaft wurde, lenkten wir uns ab und vergaßen vorübergehend.

Wir fühlten uns mit dieser großen Frage allein. Wir fühlten uns vom großen Ganzen getrennt, ohne zu bemerken, dass wir diese Trennung gewählt hatten, um überhaupt eine Antwort finden zu können. Wir als Seele haben uns vom Einssein abgespalten und uns in Materie manifestiert, um uns selbst wahrnehmen zu können, um uns selbst zu fühlen.

„Wer bin ich?“, flüsterte die Seele immer wieder und brachte uns Menschen zum Stolpern. Unbewusst spürten wir, dass da „mehr“ war, als wir sehen konnten. Etwas rief nach uns. Und doch entzog sich dieses Etwas uns immer wieder. Also versuchten wir, es zu besitzen, zu kontrollieren und zu manipulieren. Wir dachten, es müsse einen Weg geben, dieses Etwas einzufangen. Wir sehnten uns danach, uns daran zu nähren und endlich wieder ganz zu sein. War das unser Ziel? War das die treibende Kraft?

Wir suchten. Wir quälten uns und litten. Wir zogen und zerrten an uns und anderen, weil wir nie das haben konnten, wonach wir uns so sehr sehnten und erhofften. Was taten wir falsch? Gibt es etwas an uns, das nicht richtig ist?

Wir begannen, uns selbst zu hinterfragen. Wir beobachteten und erkannten. Wir versuchten zu verstehen und landeten dennoch oft in den Sackgassen unseres Verstandes. Und wieder litten wir. Wir suchten unermüdlich weiter, fanden aber so wenig. Vielleicht etwas mehr als zuvor, doch die Leere in uns ließ sich nicht mit Worten und Theorien füllen. Dieses Etwas rief uns, war aber dennoch in weiter Ferne. Verzweiflung überkam uns, und eine schwere Last lag auf unseren Herzen. Wir hatten bereits alles versucht. Oder etwa nicht?

Bis zu dem Tag, an dem etwas geschah. Wir sagten: „Jetzt reicht es.“ Wir hatten genug vom endlosen Suchen. Genug vom Streben nach etwas, das unendlich weit entfernt schien. Genug vom endlosen Kreislauf der Inkarnationen. Genug.

Und wir ließen endlich los. Wir hörten auf zu kämpfen und zu zerren. Stattdessen gaben wir uns einen kostbaren Moment lang dem Großen hin und begannen bewusst zu fühlen. Wir nahmen uns bewusst Zeit, um tiefer wahrzunehmen und achtsam darauf zu hören, was in uns ist. Es war schon immer da. Es war nie wirklich abgespalten oder verschwunden. Nur vergessen, begraben, unbewusst.

Man sagt, dass die unglaubliche Reise unserer Seele mit einer großen Frage begann und mit Bewusstsein endet. Denn wir erkennen, dass wir Seele sind. Dass wir ganz in uns sind. Dass wir es schon immer waren. Ewiges Sein, Bewusstsein. ICH BIN.

Mich fasziniert dieser Weg, den wir als Mensch und Seele gehen. Ich bin fasziniert von der Veränderung des Bewusstseins, die eintritt, wenn wir uns von der äußeren Welt nach innen bewegen.

Ich weiß tief in meinem Inneren, dass diese Transformation ein Teil dessen ist, warum ich jetzt zur gegenwärtigen Zeit hier auf der Erde bin. Ich bin hier, um diese Reise bewusst zu durchleben und meine Erfahrungen und Empfindungen mit anderen Menschen zu teilen. Deshalb schreibe ich darüber. In meinen Büchern und Gedichten versuche ich das einzufangen, was unser Verstand kaum begreifen kann. Das, was jenseits von Konzepten liegt und so viel größer ist als jeder Gedanke: unsere bewusste Erfahrung als Mensch und Seele.
Im Alltag nehmen wir uns meist unbewusst nur als Menschen wahr – als Körper mit physischen Empfindungen und Gefühlen sowie als Geist mit Gedanken und Erkenntnissen. Doch in Wahrheit sind wir auch Seele. Du bist Seele. Wir alle.

Sobald wir beginnen, uns für diese feinstoffliche Realität zu öffnen und lernen, uns in unserer ganzen Größe anzunehmen, erhalten wir Zugang zu unserer Seele. Sie ist immer da. Sie wartet auf uns, bis wir bereit sind, uns als multidimensionale Wesen wahrzunehmen. Bis wir bereit sind, in Stille einzutauchen und zuzuhören – nach innen zu lauschen.

Unser Körper dient uns dabei als wundervolles Instrument. Durch seine Empfindungen, Wahrnehmungen und Impulse zeigt er uns, wie unser nächster Schritt aussehen könnte oder wo wir uns selbst noch nicht ausreichend wahrnehmen. Denn unsere Seele sehnt sich danach, sich in bewussten Erfahrungen zu erkennen. Sie durchströmt uns, weil sie es liebt, durch unseren Körper wahrzunehmen. Sie kennt keine Konzepte von Richtig und Falsch. Sie kennt keine Pläne und keine Begrenzungen. Doch sie kennt die Freude. Die reine Freude am Erfahren ihrer selbst.

Dies können wir wunderbar bei kleinen Kindern beobachten. Sie tragen noch diese Neugier und Abenteuerlust in sich, die sie mutig und freudvoll in die nächste Pfütze springen lässt – einfach, weil sie es können! Wenn sie hinfallen, stehen sie wieder auf – ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen, was andere denken könnten. Tief in ihnen wissen sie, dass sie wertvolle Wesen sind.

Ich möchte durch mein Wirken ermutigen, diese Neugierde und Sinnlichkeit des Entdeckens in uns wiederzuerwecken. Bewusst zu wecken. Denn wir sind hier, um uns so zu erfahren, wie wir sind – als feinstoffliche Wesen in Materie. Mit unserem ganzen Sein und all unseren Facetten. Wir wollen fühlen, wie es ist, zu versagen, zu stolpern und zu fallen, genauso wie zu lieben, zu erblühen und unser Innerstes frei auszudrücken.

Und wenn wir in diesem freudvollen Erfahren erkennen, dass es keine Fehler gibt, sind wir wahrhaftig frei. Frei und lebendig, alles zu fühlen. Denn alles, was wir empfinden, ist in Ordnung.

Glaub mir, wenn wir lernen, die Begrenzungen des Fühlens loszulassen, eröffnet sich uns eine völlig neue Welt. Tief und unendlich, lebendig und voller Energie. Eine magische, reichhaltige und unglaublich vielschichtige Welt.

Wir sind Mensch und wir sind Seele. Auf dieser großartigen Reise des Bewusstwerdens dürfen wir wieder lernen, uns in unserer ganzen Größe und mit all unseren Facetten und Ebenen anzunehmen. Wir können unsere Schutzmauern ablegen und uns vertrauensvoll dem Leben hingeben. Denn wir wissen, dass uns in Wahrheit nichts geschehen kann. Wir sind das Bewusstsein, das die Bühne unserer Erfahrungen darstellt. Wir dürfen genießen. Wir dürfen spielen. Wir dürfen unzählige Erfahrungen sammeln, die unser Empfinden schärfen und erweitern.

Lasst uns mutig sein und uns dem Leben mit all seinen Dimensionen öffnen. Lasst uns unsere Flügel ausbreiten und Flügelschlag um Flügelschlag erforschen, was in uns und um uns ist. Bewusst erfahrend, was es heißt, auf dieser großen Reise zu sein. Als Mensch und Seele vereint.

Autor

Livia Schwander

Autorin, Wegbegleiterin, Seminarleiterin

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